Der Meistermacher des TV Aldekerk
René Baude entwickelt beim ATV seit vielen Jahren erfolgreich junge Handballtalente und konnte mit seinen Teams bereits mehrere Erfolge verbuchen. Lest hierzu einen Bericht der Rheinischen Post Gelderland.
Mit der ersten Frauen-Mannschaft hat er in Liga drei einiges vor. Am Sonntag geht es zunächst einmal mit der Reserve um den Titel in Liga vier.
Was René Baude beim TV Aldekerk auch anpackt, er hat Erfolg damit. Vor zwei Jahren führte der Trainer die zweite Mannschaft in die Handball-Regionalliga der Frauen. Als Aufsteiger – die Spielzeit 20/21 fiel wegen der Pandemie bekanntlich ins Wasser – kann dieses Team am Sonntag im Spitzenspiel bei TD Lank den Titelgewinn in Liga vier perfekt machen.
Damit nicht genug. Baude hat nebenbei auch noch die A-Juniorinnen der Grün-Weißen ins „Final Four“-Turnier um die Deutsche Meisterschaft geführt, das am ersten Juni-Wochenende auf dem Programm steht. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen des Vereins den guten Mann „befördert“ haben. Der 46-Jährige ist ab der kommenden Saison für die erste Frauen-Mannschaft des TV Aldekerk in der Dritten Liga verantwortlich.
Interview
Mit einem Sieg in Lank kann der TV Aldekerk II nach einer überragenden Regionalliga-Saison das Meisterstück machen. Diesmal gibt es allerdings keinen Aufstieg als Belohnung. Drückt das etwas auf die Motivation?
René Baude: Überhaupt nicht. Was die Spielerinnen in dieser Woche im Training gezeigt haben, ist schon beeindruckend. Die Mannschaft möchte unbedingt Meister werden. Und ganz nebenbei spielt nicht nur der Titel eine Rolle. Im März haben wir gegen Lank in eigener Halle 19:29 verloren und unsere schwächste Saisonleistung gezeigt. Das wollen wir nicht auf uns sitzen lassen und uns unbedingt revanchieren.
Es handelt sich am Sonntag um das Gipfeltreffen der beiden Mannschaften, die das Geschehen in der Regionalliga dominiert haben. Wie stehen die Chancen auf einen Auswärtssieg?
Baude: Zunächst einmal freuen wir uns alle auf dieses Duell, das gilt auch für den Gegner. Die Halle wird voll sein, zumal TD Lank einen treuen Anhang hat. Und das sind Erlebnisse, die wir in der schwierigen Corona-Zeit herbeigesehnt haben. Ich rechne mit einem ganz engen Spiel, das wahrscheinlich erst in der Schlussphase entschieden wird. Ich traue meiner Mannschaft jedenfalls den Sieg zu.
Für die erste Mannschaft, die Sie in der kommenden Saison übernehmen, war die Zweite Liga eindeutig eine Nummer zu groß. Das zweite Team steht in der Vierten Liga vor dem Titelgewinn. Welche Rolle wird der TV Aldekerk in Zukunft unter Ihrer Regie in der Dritten Liga spielen?
Baude: Ich gehe schon davon aus, dass wir dort eine sehr gute Rolle spielen werden. Unsere A-Juniorinnen befinden sich im Kreis der vier besten Mannschaften Deutschlands. Viele Talente haben schon in dieser Saison wertvolle Erfahrungen im Seniorenbereich gesammelt. In Verbindung mit den erfahrenen Leistungsträgerinnen werden wir ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen, das oben mitmischen kann.
Der Verein hat sich in dieser Saison auf das „Abenteuer Zweite Liga“ eingelassen. Ist für einen Club der Größenordnung des ATV eine Etage tiefer die bessere Adresse?
Baude: Das möchte ich so nicht sagen. Jeder Sportler sollte sich ehrgeizige Ziele setzen und perspektivisch denken. Diesmal kam die Zweite Liga für uns noch zu früh. Aber ich halte überhaupt nichts davon, dass wir die Dritte Liga jetzt automatisch als unser Wohnzimmer betrachten, in dem wir uns eine Komfortzone einrichten. Der TV Aldekerk ist längst bundesweit für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt. Vor diesem Hintergrund halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass sich die erste Mannschaft eines Tages in der Zweiten Liga etablieren kann und unser Unterbau in der Dritten Liga mitmischt.
Was muss passieren, um diese hohen Ziele erreichen zu können?
Baude: Wir müssen auch für unsere stärksten Talente attraktiv sein. In der laufenden Zweitliga-Saison sind wir in den Partien gegen den TuS Lintfort auf viele Spielerinnen getroffen, die von uns ausgebildet worden sind. Das ist ein Bereich, in dem wir den Hebel ansetzen sollten.
Quelle:
Rheinische Post Verlagsgesellschaft
Ausgabe Gelderland
Donnerstag, 12. Mai 2022